Die Modderin Kukielle hat tausende Stunden damit verbrachte, eigene Follower zum Rollenspiel Skyrim zu erstellen. Das Rollenspiel aus dem Jahr 2011 hat auch dank einer so aktiven Modding-Community noch immer 20.000 durchschnittliche Spieler auf Steam. Doch mit der Arbeit an Mods soll für Kukielle jetzt Schluss sein. Wie sie in einem Gespräch mit einem Gaming-Magazin sagt, hat sie die tägliche Geringschätzung satt. Die Community von Skyrim nehme immer nur, gebe aber nichts.
Für welche Mods ist Kukielle bekannt? Die Modderin Kukielle ist dafür bekannt, eigene Follower für Skyrimzu entwerfen, die fortgeschritten sind, eigene Voice-Lines haben und mit dem Spiel interagieren:
Ihre bekannteste Mod heißt „Daegon and Kaesarius“ (via nexusmod). Der Mod gibt Spielern zwei Follower mit über 6.000 Voice-Lines, die miteinander interagieren. Der Mod wurde 475.000-Mal heruntergeladen.
Kaesarius ist ein Schwert-schwingender, düsterer Magier-Schurke. Daegon wird als “pyromanische Hexe” beschrieben. Beide Follower sind Fantasy-Figuren, die bestimmten Tropen und Fantasien entsprechen, wobei Kukielle betont, dass ihre Mods nicht sexuell aufgeladen sind, obwohl viele das in die Figuren hineindenken.
Zusätzlich hat sie noch eine Followerin namens “Little Witch Taeka” herausgebracht, in die sie ebenfalls tausende Stunden investiert hat.
Modderin platzt nach einem Kommentar der Kragen, sie wirft alles hin
Was war jetzt los? Die Modderin hatte auf der Community-Seite nexusmods ein Musik-Video gepostet und geschrieben, ihr Debüt-Album sei raus. Das Video hat in 8 Tagen aber nur 247 Aufrufe erhalten und auch der Thread im Forum wurde weitestgehend ignoriert.
Ein Post, der dann doch antwortet, sagt, „das Mixtape sei auch okay und so“, aber wo denn das neue Update für Taekas neuen mysteriösen Boyfriend bleibe? Der Mod sei schon in Ordnung, aber es fehle die heiße Sex-Freundschaft des anderen, größeren Mods.
Kukielle platze offenbar der Kragen: Sie habe auf Wunsch der Fans so viel Zeit damit verbrachtet, Taeka mehr romantische Inhalte zu geben, was sie nie wollte, und habe jetzt die Schnauze voll. Sie werde nichts mehr machen.
“Die Community von Skriym nimmt nur und gibt nie was zurück”
Kukielle erklärt, sie habe tausende Stunden in die weibliche Gefährtin Daegon investiert, um jedem Wunsch nachzugeben, den die Fans hatten und habe noch mal tausend Stunden investiert, um wieder alles rückgängig zu machen und weiter an der Figur zu arbeiten. Aber den Leuten sei es nie recht.
Die Community von Skyrim nehme und nehme immer nur, aber gebe nie etwas zurück. Sie habe immer nachgegeben und ihre Arbeit angepasst, und es habe sie umgebracht. Es mache sie krank, jedes Mal, wenn sie auf Nexusmods einlogge.
Sie mache jetzt gar nichts mehr.
Modderin investiert irrsinnig viel Zeit in Skyrim – Aber den Leuten ist es nie genug
Das sagt die Modderin: Die Seite Gamesradar hat mit der Modderin gesprochen, die für ihre Arbeit etwa 400 $ im Monat über Patreon einnimmt. Sie sagt:
Ich habe Tausende von Stunden in die Entwicklung meiner Charaktere gesteckt, bis sie sich in jeder Situation, in die sie geraten konnten, real anfühlten. Sie wurden mehrfach von Grund auf neu entwickelt, jedes Mal fortschrittlicher, und sie konnten Dinge tun, die noch nie zuvor in einem Spiel gemacht wurden … Ich wollte eine Figur mit echter Persönlichkeit, mit der ich mich identifizieren konnte. Ich wollte eine beste Freundin haben.
Modderin glaubt, sie wird als “nuttiges Sexkätzchen” gesehen
Da ich eine der wenigen Frauen in einer Branche bin, die zu 99 % aus Männern besteht, werde ich ständig herabgewürdigt und als das ‘nuttige Sexkätzchen’ bezeichnet Ich habe nie sexuelle Inhalte erstellt, aber die Leute reden über mich, als ob ich das täte […]
Gamesradar ergänzt: Einige von Kukielles Mods seien auf NexusMods als nicht jugendfrei gekennzeichnet, aber die Modderin betont, dass sie nicht explizit sexuell seien, und dass der Warnhinweis vor allem mit dem Fluchen zu tun habe.
Sie sagt, sie habe viele Jahre ihres Lebens in eine Arbeit gesteckt, die sie nicht ausfüllt. Jetzt wolle sie Musik machen, um mit etwas in Erinnerung zu bleiben, das ihr wirklich Spaß macht.
Wenn das Hobby zum unbezahlten Beruf wird
Das steckt dahinter: Es ist von außen zynisch draufzuschauen und es kühl zu kommentieren, aber das sind schon Muster, die man bei vielen Dingen im Zusammenhang mit Gaming sieht, ob bei Content-Creators oder im E-Sport. Wenn ein Hobby denselben Aufwand erfordert wie ein Beruf, man für das Hobby derart viel Zeit aufwendet und man so viele Kompromisse eingehen muss, wie für einen Beruf, ist das eine schwierige und belastende Situation.
Denn bei einem Beruf gibt es ein Gehalt als Anerkennung und die Möglichkeit des beruflichen Aufstiegs. Bei einem Hobby ist dieser Lohn rein das Feedback der Community und anderer Menschen – und dieses Feedback ist, wie man sehen kann, wankelmütig. Denn die Fans haben eine eigene Perspektive und eigene Interessen. Sie wissen nicht, wie es dem Künstler grade geht und stimmen ihr Feedback nicht darauf ab.
Es gibt schöne Geschichten, wo jemand aus so einem Hobby und mit der Unterstützung von Seiten wie Patreon seinen Durchbruch schafft und letztlich einen Traumjob bekommt. Aber für viele bleiben solche Hobbys, die mit der Intensität eines Jobs betrieben werden, eben ein Hobby, das Frust erzeugt.
Vielleicht als positiver Lichtblick: Offenbar hat Kukielle nach ihrem Ausbruch mittlerweile etwas Zulauf auf Patroen, ihre Einnahmen sind in den letzten Tagen dort um mehr als 100 $ gestiegen.
Wir haben 2022 über einen Nutzer berichtet, der vorhatte zu einer Super-Quelle für News auf Twitter zu werden und der letztlich auch erbittert enttäuscht war, wie viele seinen Service nutzen und wie wenig zurückkam: Twitter verliert die schnellste Quelle für Gaming-News, Nibel schmeißt hin: „Ich traue Musk nicht“
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