Toyota Yaris Cross: Kleiner Abenteurer im Test (2024)

Mit dem Toyota Yaris Cross mischt Toyota im boomenden Segment der kleinen SUV mit. Sein Vorteil: Es gibt ihn mit Hybridantrieb. ADAC Test, Bilder, Verbrauch, Motor

  • Cross-Version mit SUV-typischen Zutaten

  • Hybridantrieb mit 116 PS, optional mit Allradantrieb

  • Preis ab 25.340 Euro

Geländewagen von Toyota? Klar, Land Cruiser, RAV4, Highlander oder C-HRToyota hat SUV-Tradition. Ähnlich populär soll die SUV-Variante Cross des beliebten Kleinwagens Yaris werden: Seit Herbst 2021 steht der Mini-SUV bei den Händlern. Toyota war mit einem eigenen Modell ziemlich spät dran und hatte der versammelten Konkurrenz lange das Feld überlassen: VW T-Cross, Seat Arona, Skoda Kamiq, Renault Captur oder Nissan Juke tummeln sich schon lange am Markt.

Und die Klasse ist so beliebt, dass manche Marken sogar zwei Modelle anbieten: Ford etwa den Ecosport und den Puma, Hyundai den Kona und den Bayon. Nun hat also auch Toyota ein Angebot in dieser Klasse. Was kann der Yaris Cross besser als die Konkurrenz?

Mit 4,18 Metern Länge kürzer als ein VW Golf
Enger Fond, aber großer Kofferraum
Einziger Motor: Ein Hybrid mit 116 PS
Testverbrauch: 5,6 Liter/100 km
Den Yaris Cross gibt es auch mit Allradantrieb
Solide Fahrleistungen, aber nicht sportlich
Der Yaris Cross lässt sich leicht bedienen
Preis für den Yaris Cross: ab 25.340 Euro

Mit 4,18 Metern Länge kürzer als ein VW Golf

Toyota Yaris Cross: Kleiner Abenteurer im Test (1)

Optisch muss er sich schon einmal nicht verstecken: Er wirkt modern und sieht mit seinen mächtig ausgestellten Kotflügeln und den bis zu 18 Zoll großen Rädern aus wie ein Halbstarker, der stolz seine Muskeln präsentiert. Die Bodenfreiheit wurde im Vergleich zum Yaris um 30 Millimeter erhöht, womit auch eine höhere Sitzposition verbunden ist. Der Einstieg gelingt dadurch recht leicht – und genau das schätzen die meisten Käufer an dieser Fahrzeugklasse.

So sehr der Yaris Cross aber den großen SUV mimt und immerhin 24 Zentimeter länger als der normale Yaris ausfällt: 4,18 Meter Länge sind nicht wirklich groß und noch ein sehr überschaubares und vor allem parkfreundliches Maß. Ein VW Golf ist zehn Zentimeter länger.

Enger Fond, aber großer Kofferraum

Feudale Platzverhältnisse sollte man daher nicht erwarten. Der Fahrersitz lässt sich für Personen bis zu einer Größe von rund 1,90 Metern nach hinten schieben – dabei hat man noch ordentlich Platz über dem Kopf. Die Innenraumbreite ist eher knapp bemessen. Subjektiv fühlt man sich im Yaris Cross zumindest vorne trotzdem nicht eingeengt.

Hinten schränken die geringe Innenbreite und die C-Säule direkt neben dem Kopf das Raumgefühl ein. Eine verschiebbare Rückbank, wie sie der VW T-Cross bietet und die langbeinigen Mitfahrern mehr Bewegungsfreiheit bescheren würde, hat sich Toyota gespart und offensichtlich mehr Wert auf einen relativ üppigen Kofferraum gelegt.

Gute 367 Liter fasst das Gepäckabteil laut Toyota, wenn der doppelte Ladeboden eingelegt ist. Ohne sind es gut 400 – zumindest bei der frontgetriebenen Version. Der Allradler muss auf den doppelten Boden verzichten, weil der zweite Elektromotor an der Hinterachse hier sein Recht fordert. Die ADAC Messung bestätigt diese Angaben annähernd: Sie ergibt Werte zwischen 330 und 1090 Litern. Gut: Die Rückbank lässt sich im Verhältnis 40:20:40 geteilt umlegen und die Kofferraumabdeckung ist faltbar, lässt sich also bei Nichtgebrauch platzsparend verstauen.

Einziger Motor: Ein Hybrid mit 116 PS

Toyota Yaris Cross: Kleiner Abenteurer im Test (2)

Den Käufern leicht macht es Toyota beim Antrieb: Es gibt nur einen Motor. Toyota-typisch ist es ein Benziner mit Hybridantrieb, der auch im normalen Yaris seinen Dienst verrichtet. Der 1,5-Liter-Benziner mit drei Zylindern und 68 kW/92 PS wird mit einem 59 kW/80 PS starken Elektromotor an der Vorderachse kombiniert. Daraus resultiert eine Systemleistung von 85 kW/116 PS. Dabei soll der kleine SUV äußerst effizient arbeiten: Sein thermischer Wirkungsgrad übertrifft laut Toyota mit 40 Prozent den eines typischen Dieselmotors, was hohe Kraftstoffeffizienz und geringe CO₂-Emissionen bedeutet. In Zahlen: Toyota spricht von einem Normverbrauch zwischen 4,4 und 5,1 Liter Super auf 100 Kilometer und einem CO₂-Ausstoß von 101 bis 116 g/km. Ist das realistisch?

Testverbrauch: 5,6 Liter/100 km

Auf jeden Fall, wie der ADAC Test ergeben hat. Zumindest dann, wenn man eine Strecke fährt, auf der der Hybridantrieb seine Vorteile ausspielen und oft den Elektromotor nutzen kann. Heißt: Werden Fahrten in der Stadt oder über Land mit leichtem Gasfuß absolviert, lässt sich der Normwert sogar noch unterbieten. Im Test war tatsächlich eine Drei vor dem Komma zu schaffen. Besonders in der Stadt merkt man, wie oft der Benziner Pause hat und der Elektromotor übernimmt.

Zwar kann der Vollhybrid nicht mit einem extern aufladbaren Plug-in-Hybrid in Sachen elektrischer Reichweite mithalten, dafür ist seine Batterie viel zu klein. Nur bis Tempo 50 und 1,5 Kilometer weit reicht der Saft der 0,8kWh-Batterie – genug, um mal eine Zone 30 emissionsfrei zu befahren.

Bei schnellerer Fahrt muss sich der Benziner natürlich mehr ins Zeug legen, was im ADAC Ecotest auf der Autobahn für Verbrauchswerte von acht Litern sorgt. In der Stadt werden lediglich 3,7 l/100 km gemessen, außerorts 5,0 l/100 km. Insgesamt verbraucht der Cross mit 5,6 Litern knapp einen Liter mehr als der windschnittigere und leichtere Yaris. Wegen der durchwegs niedrigen Schadstoffanteile im Abgas kommt er auf vier Ecotest-Sterne.

Den Yaris Cross gibt es auch mit Allradantrieb

Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten hält der Yaris Cross, was sein geländegängiges Aussehen verspricht: Ihn gibt es optional mit Allradantrieb. Das elektrische AWD-i System kostet bei identischer Ausstattung 1670 Euro zusätzlich (ab der Version Yaris Cross Adventure). Im Normalfall bedient es ausschließlich die Vorderräder. Damit auch die Hinterräder bei Bedarf angetrieben werden können, sitzt an der Hinterachse ein zusätzlicher Elektromotor. Er leistet lediglich 3,9 kW/5,3 PS, was bei schwierigen Straßenverhältnissen aber reichen soll, um nicht steckenzubleiben. Per Knopfdruck kann der Fahrer den Antrieb zusätzlich beeinflussen und zwischen "Normal", "Trial" und "Snow" wählen. Für echtes Gelände ist das System sicher nicht gedacht, aber bei eingeschneiten Straßen kann es eine Hilfe sein.

Solide Fahrleistungen, aber nicht sportlich

Sehr angenehm ist, dass Toyota dem Hybridsystem schlechte Manieren weitgehend ausgetrieben hat. Heulten frühere Toyota-Jahrgänge beim starken Beschleunigen gequält auf, ist das im Yaris Cross kein Thema mehr. Klar, auch er ist mit einem Getriebe mit variabler Übersetzung ausgestattet und beim beherzten Tritt aufs Gas schnellt die Drehzahl erst einmal nach oben. Aber eben nicht mehr so hoch wie bei früheren Modellen, sodass es nicht mehr ganz so nervt.

Das Anfahren mit dem Hybrid geht flott vonstatten, hier kommt der Vorteil des unmittelbar anstehenden Drehmoments des Elektromotors zum Tragen. Das Zusammenspiel von Verbrennungs- und Elektromotor funktioniert einwandfrei. Die Automatik arbeitet angenehm und sorgt für fließende Übergänge – das klappt alles recht harmonisch. Zwar sind die Fahrleistungen nicht berühmt, doch wer hauptsächlich auf Sparsamkeit Wert legt, den dürften 11,2 und 11,8 (Allrad) Sekunden auf Tempo 100 wohl genauso wenig stören wie "nur" 170 km/h Spitze.

Die Lenkung fühlt sich vor allem in der Mitte etwas teigig an, bietet deswegen hier recht wenig Rückmeldung und auch die Mittellage lässt sich nicht blind erfühlen. Der Federungskomfort wirkt auf manchen Fahrbahnunebenheiten etwas hölzern. Den ADAC Ausweichtest absolviert der Yaris Cross aber problemlos und sicher.

Der Yaris Cross lässt sich leicht bedienen

Toyota Yaris Cross: Kleiner Abenteurer im Test (3)

Das co*ckpit des kleinen SUV ist frei von Überraschungen. Hinter dem Lenkrad befinden sich gut ablesbare Instrumente, die nicht mit ausufernden Informationen verwirren. Der Touchscreen lässt sich nach kurzer Gewöhnung gut bedienen, liegt gut im Blickfeld und ist groß genug. Gut auch, dass Toyota die Klimasteuerung noch ganz konventionell über Tasten gelöst hat. Und: Es gibt sogar ein vollwertiges Head-up-Display für die teureren Versionen, das Infos wie Tempo und Tempolimit direkt in die Windschutzscheibe spiegelt – und nicht auf eine billige Plexiglasscheibe wie bei der Konkurrenz. Kritik verdient die Schaltergruppe etwa für Fernlichtassistent, Lenkradheizung und Heckklappe links unterhalb des Lenkrads, weil die ungünstig tief und nicht im Sichtfeld des Fahrers untergebracht ist.

Wie der Yaris ist der Cross mit dem Toyota Safety Sense ausgestattet, das verschiedene Assistenzsysteme miteinander kombiniert, wie Abstandsradar, Spurhalte- und Notbremsassistent. Auch eine Verkehrszeichenerkennung ist an Bord, doch die funktioniert leider nicht besonders zuverlässig. Vertrauen sollte man dem angezeigten Tempolimit jedenfalls nicht.

Preis für den Yaris Cross: ab 25.340 Euro

Zu den billigsten Vertretern seiner Art gehört der Yaris Cross mit einem Basispreis von 25.340 Euro sicher nicht – ein Hyundai Bayon startet (schlechter motorisiert) bei rund 21.115 Euro. Doch der Yaris hat zumindest immer seinen sparsamen Hybridantrieb an Bord und bietet ein Automatikgetriebe frei Haus. Mit einer besseren Ausstattung (es gibt acht Ausstattungslinien) dringt der Mini-SUV dann auch schnell in Regionen zwischen 33.000 und 36.000 Euro vor, die Allradvariante ist ohnehin erst ab 35.120 Euro zu haben.

Mit zwei Schmankerln will Toyota die hohen Preise aber etwas erträglicher machen. Mit einem speziellen Versicherungstarif für Hybride kann bis zu 20 Prozent Prämie sparen, wer mit sanftem Gasfuß viel elektrisch fährt. Und: Toyota gewährt bis zehn Jahre Garantie auf das Fahrzeug. Der Haken: Man muss jeden Kundendienst beim Toyota-Händler machen lassen. Und das sind viele – der Yaris Cross will alle 15.000 Kilometer oder einmal jährlich zur Inspektion. Die Toyota-Händler dürfte das freuen.

Lesen Sie hier den ausführlichen Testbericht zum Toyota Yaris Cross 1.5 Hybrid Elegant 2WD als PDF

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Toyota Yaris Cross: Technische Daten, Preis

Technische Daten (Herstellerangaben)

Toyota Yaris Cross 1.5 Hybrid Elegant CVT (ab 09/21)

Motorart

Voll-Hybrid

Hubraum (Verbrennungsmotor)

1.490 ccm

Leistung maximal in kW (Systemleistung)

85

Leistung maximal in PS (Systemleistung)

116

Drehmoment (Systemleistung)

n.b.

Leistung maximal bei U/min. (Verbrennungsmotor)

5.500 U/min

Antriebsart

Vorderrad

Beschleunigung 0-100km/h

11,2 s

Höchstgeschwindigkeit

170 km/h

CO2-Wert kombiniert (WLTP)

101 g/km

Verbrauch kombiniert (WLTP)

4,4 l/100 km

Batteriekapazität (Brutto) in kWh

1,0

Kofferraumvolumen normal

397 l

Kofferraumvolumen dachhoch mit umgeklappter Rücksitzbank

1.097 l

Leergewicht (EU)

1.170 kg

Zuladung

605 kg

Anhängelast ungebremst

550 kg

Anhängelast gebremst 12%

750 kg

Garantie (Fahrzeug)

3 Jahre oder 100.000 km

Länge x Breite x Höhe

4.180 mm x 1.765 mm x 1.595 mm

Grundpreis

32.690 Euro

ADAC Messwerte

ADAC Messwerte (Auszug)

Toyota Yaris Cross 1.5 Hybrid Elegant 2WD

Überholvorgang 60 – 100 km/h

8,9 s

Bremsweg aus 100 km/h

36,6 m

Wendekreis

11,3 m

Verbrauch/CO₂-Ausstoß ADAC Ecotest

5,6 l Super/100 km, 154 g CO₂/km (Well-to-Wheel)

Bewertung ADAC Ecotest (max. 5 Sterne)

****

Reichweite

640 km

Innengeräusch bei 130 km/h

70,7 dB(A)

Leergewicht / Zuladung

1256 / 434 kg

Kofferraumvolumen normal / geklappt / dachhoch

330 / 665 / 1090 l

ADAC Testergebnis

ADAC Testergebnis

Toyota Yaris Cross 1.5 Hybrid Elegant CVT (ab 09/21)

Karosserie/Kofferraum

2,9

Innenraum

2,7

Komfort

2,9

Motor/Antrieb

2,3

Fahreigenschaften

2,8

Sicherheit

2,0

Umwelt/EcoTest

2,0

Gesamtnote

2,4

Sicherheit und Umwelt werden doppelt gewertet

sehr gut

0,6 - 1,5

gut

1,6 - 2,5

befriedigend

2,6 - 3,5

ausreichend

3,6 - 4,5

mangelhaft

4,6 - 5,5

Hier finden Sie viele weitere Fahrberichte und Tests.

Toyota Yaris Cross: Kleiner Abenteurer im Test (2024)
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Author: Mr. See Jast

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